· 

MM: Erlernen der Sprache hat Priorität

Ilvesheim: Sitzung des Arbeitskreises „Integration Ilvesheim sagt Ja“ / Weitere Mitstreiter gewonnen / Kein Platz für größere Möbelstücke vorhanden

 

 

Archiv-Artikel vom Samstag, den 16.01.2016, von unserem Mitarbeiter Franz-Albert Senzig

Vorbereitung auf das Eintreffen der Flüchtlinge: Bei der Sitzung des Arbeitskreises "Integration Ilvesheim sagt Ja" ging es vor allem um Organisatorisches.

© fase

 

Es ist vorbildlich und beeindruckend, wie Arbeitskreis und Gemeindeverwaltung rechtzeitig alles planen, um die Integration der demnächst ankommenden Flüchtlinge zu erleichtern. "Hilfe zur Selbsthilfe" sei der richtige Weg, so Ehsan Ranjah von der Ahmadiyya Religionsgemeinschaft am Ende der ersten Sitzung des Arbeitskreises (AK) "Integration Ilvesheim sagt Ja!" des Jahres 2016 im DRK-Raum des Bürgerhauses Hirsch.

Zwanzig Personen konnte Arbeitskreissprecher Dieter Münster bei der jüngsten AK-Sitzung begrüßen und erfreut feststellen, dass der AK wieder gewachsen ist. Denn Elke Eck, Christa Erbe, Joachim Peters, Joachim Krug, Gudrun Rosenlechner, Gabi Bischer, Brigitte Schmücker und Klaus Dieter Horlacher sind neu dazugekommen. Im März 2016 werden die ersten von insgesamt 40 Flüchtlingen für das Jahr 2016 in Ilvesheim eintreffen. Über Geschlecht, Alter und Familienstand der aufzunehmenden Flüchtlinge wisse man nichts, ließ AK-Sprecher Münster wissen.

 

Schwerpunkt Organisation

Als Sitzungssaal könne dem AK nach einem Gespräch mit Bürgermeister Andreas Metz der Bürgersaal im Bürgerhaus Hirsch mittwochs zur Verfügung gestellt werden, führte er anschließend aus. Schwerpunkt der Arbeitskreissitzung war die interne Organisation: "Wer macht was, wenn die Flüchtlinge da sind?"

Es sind Aufgaben wie unter anderem das Abhalten von Deutschkursen, Familien- und Hausaufgabenbetreuung, administrative Tätigkeiten und Organisationsarbeiten nach Ankunft der zugewiesenen Flüchtlinge zu übernehmen. Die Aufgabenverteilung ging zügig vonstatten. Einigkeit bestand bei den AK-Teilnehmern sowie bei Ehsan Ranjah und Mubashir Ahmad Zikrea, der bereits in Ilvesheim wohnt, dass das schnelle Erlernen der deutschen Sprache oberste Priorität hat.

 Einzelunterricht wird es nicht geben. Die Teilnahme am Deutschunterricht sowie die AK-Hilfen für die Flüchtlinge werden dokumentiert. Auch über das notwendige Arbeitsmaterial zur Erlernung der deutschen Sprache wurde gesprochen. In diesem Zusammenhang bat Dieter Münster die Gemeindevertreterin Janina Schückle, das Informationsheft "Leben in Deutschland" zu bestellen, um dieses an die zugewiesenen Flüchtlinge im März zu verteilen. Das Infoheft ist in arabischer und deutscher Sprache verfasst und enthält in aufklärender Form die Werteordnung Deutschlands. Weiterhin informierte Dieter Münster, dass der AK der Gemeinde Ilvesheim untersteht und eine eigene Haushaltskostenstelle hat. Dies sei ein Indiz für das Vertrauen seitens der Gemeindeverwaltung in den AK.

"Möbel für Flüchtlinge" war ein kritischer Tagungspunkt. Janina Schückle informierte, dass die Gemeinde keine leerstehenden Räume zum Lagern von Möbeln hat. Alle Wohnungen werden mit Stapelbetten, Schränken und einer Küche ausgestattet. Die Kosten hierfür übernimmt das Landratsamt. Eventuell werden noch Tische und Stühle zur Verfügung gestellt.

 Es gibt nicht nur ein Lagerproblem, sondern auch ein generelles Platzproblem in den Flüchtlingswohnungen, denn es steht nur eine begrenzte Fläche pro Flüchtling zu Verfügung. Größere Möbel sind leider nicht unterzubringen. "Was an Möbeln gebraucht wird, ist auf der Homepage zu ersehen", so Verwaltungsmitarbeiterin der Gemeinde. An dieser Stelle kam der Hinweis auf "Fairkauf" und "Markthaus".

 

Homepage ist aktuell

Der Vorschlag, eine Information unter anderem auf der Homepage und im Amtsblatt der Gemeinde zu gegen, dass nicht alle Angebote so akzeptiert werden können, wie Anbieter und der AK es sich wünschen, traf auf Zustimmung. Weiterhin wurden die AK-Teilnehmer informiert, dass die kostenlose Homepage "afk-ilvesheim.jiimdo.de" inhaltlich auf dem neusten Stand ist. Wegen einer einfacheren Homepage-Adresse wünschte Dieter Münster, dass Janina Schückle Bürgermeister Metz anspricht.

Angesprochen wurde auch, ob es möglich sei, Bescheinigung auszustellen, um sich als AK-Teilnehmer legitimieren zu können. Mit dem Austausch eigener Erfahrungen der AK-Teilnehmer mit ihrer Flüchtlingsarbeit endete die Arbeitskreissitzung.

 

Die nächsten Termine

 20. Januar: Werkstattgespräch; "Ankommenskultur auf kommunaler Ebene: Kommunikation, Netzwerkbildung und Ressourcen", Veranstalter: Kommunale Gesundheitskonferenz Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg.

21. Januar: Öffentliche Gesprächsrunde mit Hans-Hermann Büchsel: Gestaltung und Erfahrungen in der Gemeinde bei Aufnahme von Flüchtlingen; 19.30 Uhr, Ilvesheim, Gemeindesaal St. Peter.

10. Februar: Sitzung AK "Integration Ilvesheim sagt Ja!", 18.30 Uhr im Bürgerhaus Hirsch .

17. Februar: Flüchtlinge - Herausforderung für die öffentliche Verwaltung, Veranstaltungsort noch nicht bekannt, Veranstalter Regierungspräsidium Karlsruhe. fase

 

© Mannheimer Morgen, Samstag, 16.01.2016