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MM: Arbeitskreis soll koordinieren und gezielte Hilfe gewährleisten

Ilvesheim: Große Resonanz am „Runden Tisch“ zum Thema Flüchtlinge

Von unserem Mitarbeiter Franz-Albert Senzig

 

 

Andreas Metz begrüßte über 70 Ilvesheimer am "Runden Tisch", an dem über die Thematik Flüchtlinge gesprochen wurde.

Die Idee der Gemeindeverwaltung einen Arbeitskreis "Flüchtlinge" in Ilvesheim ins Leben zu rufen, stieß auf offene Ohren. Über 70 Ilvesheimer Mitbürger waren der Einladung zum "Runden Tisch" zum Thema Flüchtlinge im Sitzungssaal des Rathauses gefolgt. Somit war es nicht verwunderlich, dass am Ende über zehn Bürger sich bereiterklärten in dem noch zu gründenden Arbeitskreis "Flüchtlinge" aktiv mitzuarbeiten.

Über die große Resonanz zeigte sich Bürgermeister Andreas Metz erfreut, jedoch nicht überrascht, da er von der Hilfsbereitschaft der Ilvesheimer überzeugt war, ließ er bei der Begrüßung wissen. Mit einem Film vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der die ersten Stationen zeigt, die ein Flüchtling in Deutschland durchläuft, begann der Informationsabend.

 

Dem Film ließ Andreas Metz einige grundlegende Daten und Informationen folgen: "Rund 6000 bis 7000 Flüchtlinge werden von den über 800 000 erwarteten Flüchtlingen auf den Rhein-Neckar-Kreis verteilt. Die Herkunft der Flüchtlinge im Rhein-Neckar-Kreis ist recht unterschiedlich. Der Kreis hat größere Wohnungen angemietet, sucht jedoch weiterhin große Unterbringungsmöglichkeiten".

 

Platz für maximal 45 Personen

Des Weiteren sprach Andreas Metz über die Anschlussunterbringung sowie die Leistungen und Hilfen der Gemeinde für die Flüchtlinge. Aktuell sind 14 Flüchtlinge in Ilvesheim untergebracht und im nächsten Jahr rechnet das Inseloberhaupt mit weiteren 40 bis 50 Flüchtlingen. Gegenwärtig hat die Gemeinde Platz für maximal 45 Personen. Im nächsten Jahr wird der Unterkunftsbedarf nicht ausreichen, deshalb werde zusätzlicher Wohnraum angeschafft.

 

Bereits im Oktober/November kommen weitere Flüchtlinge. "Die deutsche Sprache ist für die Flüchtlinge der Schlüssel zur Integration. Für die vollständige Integration dieser Menschen ist neben den Hilfen der Verwaltung die ehrenamtliche Hilfe unabdingbar", betonte Andreas Metz. Janina Schückle vom Ordnungsamt der Gemeinde informierte über die Wohnungen und Unterkünfte für die derzeitigen und künftigen Flüchtlinge in Ilvesheim. Selina Klemusch vom Bürgerservice und Elke Urbanski (Gemeindesozialarbeiterin) berichteten über die Situation und den Bedarf der Flüchtlinge.

 

Lagerungsbedingt können Spenden nur bedingt von der Verwaltung angenommen werden. In diesem Zusammenhang wurde auf "Fairkauf" und auf die Kleiderkammer vom "DRK" in Seckenheim verwiesen. Spenden sowie Hilfsangebote z.B. bei Hausaufgabenhilfen können unter sachspenden@ilvesheim.de an die Gemeindeverwaltung gemailt werden.

 

Um eine bessere Koordination und auch gezielte Hilfe für Flüchtlinge zu gewährleisten, wurde seitens der Gemeindeverwaltung der eingangs erwähnte Arbeitskreis "Flüchtlinge" vorgeschlagen. Elke Urbanski erläuterte die Idee des Arbeitskreises näher. Die einzelnen Familien sollen jeweils von ein oder zwei Mitgliedern des noch zu gründenden Arbeitskreises betreut werden. "Ziel ist es, den Menschen, die Chance zu geben, sich in unserer Gemeinschaft zu integrieren, damit sie letztendlich selbstbestimmt über ihr Leben entscheiden können. Sehr wichtig ist die persönliche Begegnung, da jede Familie eine andere Art der Förderung benötigt", so Bürgermeister Metz, der auch ein Willkommensfest für Flüchtlinge in Erwägung zieht.

 

Beitrag zur Integration

Das Nachfragen bei den einzelnen Ausführungen sowie die sehr vielen nützlichen Anregungen zeigten die große Hilfsbereitschaft der Ilvesheimer. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch Ilvesheimer Vereine und Gruppen ihren Integrationsbeitrag leisten. Abschließend dankte Andreas Metz den Bürgern für das Kommen und das Einbringen von Vorschlägen. Er ist überzeugt, die Herausforderung gemeinsam mit den Ilvesheimer Bürgern erfolgreich zu lösen.

© Mannheimer Morgen, Samstag, 26.09.2015